Jenseits des Louvre: 8 einzigartige Museen in Paris

Jenseits des Louvre: 8 einzigartige Museen in Paris

Paris ist weltbekannt für seine Museen, allen voran für den Louvre und das Musée d’Orsay, die jedes Jahr Millionen von Besuchern anlocken. Doch auch abseits der großen Touristenmassen gibt es in der Stadt eine Fülle an kleineren, spezialisierten Museen, die ebenfalls sehr sehenswert sind. Diese Sammlungen sind häufig in historischen Gebäuden untergebracht und widmen sich spezifischen Themen — von Mode über Design bis hin zu den Spuren berühmter Künstler. Hier gibt es in aller Ruhe jede Menge zu entdecken!

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Unterkunft

Das Hapimag Resort Paris (90 Rue Saint-Honoré, 75001 Paris) liegt sehr zentral im 1. Arrondissement zwischen Louvre und dem Einkaufszentrum „Les Halles“. Die Anlage besteht aus mehreren miteinander verbundenen Häusern und bietet Wohnungen in unterschiedlichen Größen, alle sind gemütlich eingerichtet und perfekt ausgestattet. Hier kommt direkt richtiges Paris-Feeling auf!

Das Resort ist Teil der Schweizer Hapimag, einer Sharing-Community für Ferienwohnungen, zu der insgesamt 56 Resorts in ganz Europa gehören.

Musée Marmottan Monet

Das Musée Marmottan Monet, beheimatet in einer Stadtvilla aus dem 19. Jahrhundert im eleganten 16. Arrondissement im Westen der Stadt (2 rue Louis Boilly, 75016 Paris, erreichbar mit der Métro Linie 9 bis „La Muette“ oder „Ranelagh“), ist ein Muss für alle Liebhaber des Impressionismus. Das Museum ist aus verschiedenen Privatsammlungen hervorgegangen und beherbergt die weltweit bedeutendeste Sammlung von Werken Claude Monets, darunter auch „Impression, soleil levant“, welchem der Impressionismus seinen Namen verdankt. Auch Werke von anderen Impressionisten wie Manet, Renoir und Sisley sind hier zu sehen, was das Museum zu einem wahren Schatzkästchen der Kunst macht.

In den einstigen Wohnräumen der Villa werden sowohl wechselnde Sonderausstellungen als auch Teile der Sammlung gezeigt. Für die Werke Claude Monets, die aus dem Nachlass der Familie Monet stammen, wurde eigens ein unterirdischer Bereich geschaffen. In dem großen, offenen Saal kann man somit die Bilder von Nahem als auch aus der Ferne betrachten. Viele der dort ausgestellten Bilder zeigen Motive aus Monets Gärten in Giverny. Im Musée Marmottan Monet gibt es auch Kombitickets mit der ungefähr 1 Stunde westlich von Paris gelegenen Fondation Monet in Giverny.

Ein weiterer Teil der Dauerausstellung ist Berthe Morisot gewidmet. Auch diese Sammlung, die größte Morisot-Sammlung weltweit, wurde von ihren Erben dem Museum vermacht. Im Musée Marmottan Monet gibt es außerdem im Sommer ein Café im wunderbar ruhigen Garten sowie einen schönen Shop. Wer ein ganz besonderes Souvenir mit nach Hause nehmen möchte, kann im Museum mithilfe der App Myse seinen persönlichen Museumskatalog erstellen und im Shop drucken lassen. Eine sehr schöne Erinnerung an ein besonderes Museum!

Musée National Eugène Delacroix

Inmitten des charmanten Viertels Saint-Germain-des-Prés liegt das Musée national Eugène Delacroix (6 rue de Furstemberg, 75006 Paris, erreichbar mit der Métro Linie 4 bis „Saint-Germain-des-Prés“ oder Linie 10 bis „Mabillon“) im ehemaligen Zuhause und Atelier des berühmten Malers. Ein Besuch fühlt sich an wie eine private Einladung in das Leben des Künstlers. Die Sammlung umfasst Gemälde, Zeichnungen und persönliche Gegenstände, die Einblicke in sein Schaffen geben. Der idyllische Garten im Hinterhof ist eine wahre Ruheoase in der geschäftigen Stadt. Dort gibt es viele Bänke unter schattigen Bäumen und ein Büchertisch lädt dazu ein, eine Weile mit einem Buch im Garten zu entspannen.

Das Museum ist zwar recht klein, dafür bietet es aber eine Vielzahl an unterschiedlichen Aktivitäten. So finden jeden Nachmittag Kurzführungen statt, bei denen Mitarbeiter des Museums ein bestimmtes Werk vorstellen oder eine Anekdote aus dem Leben des Künstlers erzählen. Außerdem werden regelmäßig Kreativworkshops für Kinder und Erwachsene durchgeführt (Anmeldung erforderlich), wie beispielsweise Aquarell- oder Schreibworkshops.

Musée de la Bibliothèque Nationale de France (BnF)

Der Standort Richelieu der Bibliothèque nationale de France (5 rue Vivienne, 75002 Paris, erreichbar mit der Métro Linie 3 bis „Bourse“), einer der größten und schönsten Bibliotheken der Welt, ist einer meiner Lieblingsorte in Paris. Ganz besonders imposant ist natürlich der frei zugängliche Salle Ovale! Alleine in diesem riesigen Saal gibt es mehr als 20.000 Bücher mit Schwerpunkt Kunst und Musik zu entdecken, aber auch eine umfassende Comic-Sammlung.

Doch an diesem Standort befindet sich auch das Museum der Bibliothek mit der wunderschönen Galerie Mazarin. Hier sind viele Schätze der außergewöhnlichen Bibliothekssammlung ausgestellt, die neben Büchern auch Karten, Drucke, Notenblätter, Manuskripte, Münzen und vieles mehr umfasst.

Zum Gebäudekomplex gehört außerdem ein schöner Garten mit Sitzgelegenheiten, ein Café mit Terrasse und eine Buchhandlung. Eine wunderbar ruhige Oase mitten in Paris!

Musée Galliera

Das Musée Galliera (10 av. Pierre 1er de Serbie, 75116 Paris, erreichbar mit der Métro Linie 9 bis „Iéna“ oder „Alma-Marceau“) ist der Mode in all ihren Facetten gewidmet und befindet sich in einem wunderschönen Renaissance-Palais aus dem 19. Jahrhundert. Als das offizielle Modemuseum der Stadt präsentiert es eine der umfangreichsten Sammlungen historischer und zeitgenössischer Mode.

Da die Exponate sehr empfindlich sind, gibt es keine Dauerausstellung. Stattdessen findet im Erdgeschoss meist eine Sonderausstellung zu einem bestimmten Designer statt, während im Gartengeschoss mit regelmäßig wechselnden thematischen Schauen Highlights aus der Modesammlung vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart gezeigt werden. Hinter dem Palais liegt ein schöner öffentlicher Garten, im Sommer auch mit Außengastronomie.

Petit Palais

Gegenüber vom Grand Palais gelegen, ist das Petit Palais (av. Winston Churchill, 75008 Paris, erreichbar mit Métro Linie 1 und 13 bis „Champs-Élysées — Clemenceau“) ein architektonisches Juwel der Belle Époque. Das Gebäude ist bereits eine Sehenswürdigkeit für sich, mit seiner beeindruckenden Kuppel, den schönen Treppenhäusern und dem malerischen Innenhof mit Bistro. Das Museum beherbergt eine reiche Sammlung französischer Kunst vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert, darunter Werke von Rembrandt und Poussin. Das Beste daran: Die Dauerausstellung ist für alle Besucher kostenlos.

Zusätzlich zur kostenlosen Dauerausstellung finden mehrmals im Jahr wechselnde Sonderausstellungen statt, die sich mit einem bestimmten Aspekt zum Thema Kunst, Fotografie oder, wie bei meinem Besuch im August 2025, Mode beschäftigen.

Musée des Arts Décoratifs (MAD)

Das Musée des Arts Décoratifs (107 rue de Rivoli, 75001 Paris) ist eine wahre Fundgrube für Design-, Mode- und Kunstliebhaber. Obwohl es im Nordflügel des Louvrepalastes untergebracht ist, wird es von Besuchern oft übersehen. Die umfangreiche Sammlung umfasst weit über eine Million Objekte, von denen natürlich immer nur ein Bruchteil ausgestellt ist, darunter Möbel, Keramik, Schmuck, Spielzeug und historische Mode. Man kann hier die Entwicklung des Designs über Jahrhunderte hinweg verfolgen und sich von den kreativen Exponaten inspirieren lassen. Zum MAD gehört auch das Musée Nassim de Camondo, mit dem Kombiticket können innerhalb von vier Tagen beide Standorte besucht werden.

Musée Nassim de Camondo

Ein Besuch im Musée Nassim de Camondo im 8. Arrondissement (63 rue de Monceau, 75008 Paris, erreichbar mit Métro Linie 2 bis „Monceau“ oder Linie 2 und 3 bis „Villiers“) ist wie eine Zeitreise in die Belle Époque. Das im Stil des Petit Trianon in Versailles erbaute Privathaus zeigt das luxuriöse Leben einer jüdischen Bankiersfamilie zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Jedes Detail, von den Möbeln bis zu den Kunstobjekten, ist perfekt erhalten. Die tragische Geschichte der Familie Camondo, die fast vollständig im Holocaust ermordet wurde, verleiht dem Museum eine tiefe, emotionale Bedeutung.

Das Museum, das zum Musée des Arts Décoratifs gehört, ist aktuell aufgrund von Renovierungsarbeiten geschlossen, soll aber Anfang 2027 wiedereröffnet werden.

Musée du Quai Branly — Jacques Chirac

Direkt am Ufer der Seine, unweit des Eiffelturms, liegt das Musée du quai Branly — Jacques Chirac (37 quai Jacques Chirac, 75007 Paris, erreichbar mit der Métro Linie 9 bis „Alma-Marceau“), das sich der Kunst und Kultur der außereuropäischen Welt widmet. Das Gebäude selbst, entworfen vom Architekten Jean Nouvel, ist ein Kunstwerk mit einem spektakulären vertikalen Garten an der Außenwand und einem schönen Bistro.

Das Museum wurde erst 2006 eröffnet, gehört aber inzwischen zu den meistbesuchten Museen in Paris. Im Gegensatz zu anderen Museen in Europa, die sich mit außereuropäischen Kulturen beschäftigen, liegt der Fokus hier ganz klar auf der Kunst und nicht auf ethnologischen Gesichtspunkten. Auch setzt sich das Musée du quai Branly kritisch mit dem Thema Provenienzforschung und Herkunft des eigenen Sammlungsbestands auseinander.

Essen & Trinken

Im 1. Arrondissement:
Das Café 52 (4 rue de Valois, 75001 Paris) liegt sehr zentral im Grand Hôtel du Palais Royal und trotzdem unglaublich ruhig. Es ist der perfekte Ort für ein leichtes Mittagessen und bietet eine Auswahl an frischen, saisonalen Speisen in stilvollem Ambiente.
Fun Fact: Es hat eine Weile gedauert, bis ich darauf gekommen bin, warum mir dieser Ort bekannt vorkommt: Vom Außenbereich im Innenhof blickt man direkt auf den Eingang der Agentur Savoir aus der Serie „Emily in Paris“!

Das Djakarta Bali (9 rue Vauvilliers, 75001 Paris) ist eine hervorragende Adresse, um in Paris die exotische und aromatische Küche Indonesiens zu genießen. In authentischem Ambiente werden traditionelle Gerichte wie Rendang und Nasi Goreng serviert. Es bietet eine willkommene kulinarische Abwechslung abseits der klassischen französischen Küche. Reservierung empfohlen.

Mit seiner traumhaften Lage auf der Place Dauphine ist das Restaurant Paul (15 pl. Dauphine, 75001 Paris) ein zeitloser Klassiker mit französischem Charme. Es serviert traditionelle französische Küche in einer der romantischsten Umgebungen von Paris. Der ideale Ort für ein gemütliches Essen in historischem Flair auf der Île de la Cité.

Im 2. Arrondissement:
Das Café Compagnon (22-26 rue Léopold Bellan, 75002 Paris) im Herzen des 2. Arrondissements überzeugt mit einer modernen Bistro-Küche in entspannter Atmosphäre. Hier trifft man sich auf hervorragenden Wein und kreative, saisonale Gerichte. Es ist ein beliebter Treffpunkt, der das zeitgenössische Pariser Lebensgefühl perfekt widerspiegelt.

Im 3. Arrondissement:
Die Sain Boulangerie (23 rue des Gravilliers, 75003 Paris) im Marais ist bekannt für ihre Leidenschaft für traditionelles Bäckerhandwerk und hochwertige Zutaten. Die Auswahl ist überwältigend! Insbesondere die Chaussons und Pains au chocolat sind hervorragend.

Tipps & Tricks

Das Netz öffentlicher Verkehrsmittel in Paris ist sehr gut ausgebaut, man kann praktisch alle Ziele im Zentrum sowie in den Außenbezirken leicht und schnell erreichen. Am einfachsten funktioniert das mit der App des Verkehrsverbunds RATP, in der man sowohl Verbindungen suchen als auch Tickets kaufen kann. Praktischerweise kann man bereits im Voraus mehrere Bus- oder Métrotickets kaufen und diese dann bei Bedarf validieren. Achtung: Für die Nutzung von Bussen und der Métro gelten unterschiedliche Tarife!

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